Seebestattung – Kosten und Ablauf im Überblick

Sonnenuntergang Ostsee

Was versteht man unter einer Seebestattung?

Unter der Seebestattung versteht man eine Art der Beisetzung eines Verstorbenen. Der Leichnam wird verbrannt und die Asche auf dem offenen Meer beigesetzt. Die Seebestattung zählt in die Kategorie der Naturbestattungen. Sie wird oft dann gewählt, wenn der Verstorbene einen Bezug zur See hatte. Bereits seit den 70er Jahren ist diese Art der Bestattung  in Deutschland möglich. Durch die Seebestattung kann sich der Verstorbene auch noch nach dem Tod mit dem Meer tief verbunden fühlen.

Die Seebestattung ist in der Ostsee und der Nordsee möglich. Sie wird von Seebestattungsredereien durchgeführt.
Die Bestattung auf See kann von der Familie begleitet werden, oder in aller Stille stattfinden.

 

Sonnenuntergang Nordsee

Der Ablauf einer Seebestattung

Wenn Sie sich für eine Seebestattung interessieren, finden Sie hier alle wichtigen Informationen zu dieser Form der Beisetzung.

Der Ablauf einer Seebestattung richtet sich stark nach den individuellen Wünschen der Angehörigen oder des Verstorbenen.

Bei einer Seebestattung wird der Leichnam zuerst in einem Krematorium verbrannt und die Asche wird dann in eine Urne gefüllt. Die Urne wird dann von einem Schiff aus in das Wasser hinabgelassen. Es ist in Deutschland nicht gestattet, die Asche direkt in das Meer zu streuen. Aus diesem Grund verwendet man eine Seeurne, die den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Die Urne besteht aus einem wasserlöslichen Material und zersetzt sich dadurch im Wasser. Sie wird  in einem Gebiet niedergelassen, in dem weder gefischt noch Wassersport betrieben wird. Sie wird vor der Zeremonie mit Gewichten beschwert, damit sie an dem ausgewählten Punkt zu Boden gleitet.

Die Angehörigen können nach der Zeremonie auch eine Karte mit den exakten nautischen Koordinaten erhalten. So können immer nachvollziehen, wo sich die Urne befindet. Hinsichtlich der Zeremonie haben die Angehörigen die Wahl, zwischen einer anonymen oder einer begleiteten Bestattung.

Bei einer anonymen Bestattungen, sind die Angehörigen und Trauergäste nicht anwesend.  Redereien lassen bei einer anonymen Bestattungsfahrt mehrere Urnen in das Wasser und teilen dem Beerdigungsinstitut lediglich den Termin der Beisetzung mit. An diesem Tag haben die Angehörigen die Möglichkeit, des stillen Gedenkens.

 

Die begleitete Seebestattung

Eine beliebtere Variante ist jedoch die begleitete Seebestattung. Hier können die Angehörigen auf dem Schiff dabei sein und dort die Beerdigungszeremonie abhalten. Die Anzahl der Trauergäste richtet sich hier nach der Größe des Schiffes.

Die Trauergäste treffen sich am Abfahrthafen des Schiffes und betreten dann gemeinsam das Boot. Dann fahren sie zur Position der Beisetzung. Die Fahrt bietet die Möglichkeit, sich an den Verstorbenen zu erinnern und gedanklich Abschied zu nehmen. Während der Trauerzeremonie wird die Flagge des Schiffes traditionell auf Halbmast gesenkt. Dies steht für  die Trauer. Die Trauerrede kann von einem Angehörigen, von einem geistlichen Redner oder vom Kapitän gehalten werde. Dies wird im Vorfeld mit den Angehörigen abgestimmt und organisiert. Nach der Trauerrede wird die Urne an einem Schiffstau befestigt und langsam dem Wasser übergeben.

Im Vorfeld ausgewählte Trauermusik untermalt diese Zeremonie. Hier können Sie Lieder mit einem maritimen Bezug auswählen. Dies ist jedoch nicht verpflichtend. Nachdem die Urne in das Wasser gelassen wurde und nun langsam zu Boden sinkt, können die Angehörigen Blütenblätter, Blumen oder kleine Steine auf die Wasseroberfläche streuen. In diesem Moment ist es an der Zeit, sich von der verstorbenen Person final zu verabschieden und ihr die letzte Ehre zu erweisen.

 

Seebestattung: Kosten und Ablauf

 

Die Kosten einer Seebestattung

Die Seebestattung ist eine  kostengünstigere Form der Bestattung. Sie müssen keinen Grabstein auswählen und keinen Sarg, in dem der Verstorbene seine letzte Ruhe findet. Auch die Grabpflege entfällt. Die Kosten einer Seebestattung richten sich danach, ob Sie sich eine begleitete oder eine anonyme Bestattung wünschen. Die Kosten einer anonymen Seebestattung sind dabei deutlich geringer.

Eine begleitete Seebestattung ist kostenintensiver. Wir beraten Sie gern hinsichtlich jeglicher Kosten.
Für einen ersten Kostenüberblick dient dabei unser Bestattungsplaner.

Sehen Sie hier eine erste Übersicht.

 

Wo sind Seebestattungen möglich?

Alle Seebestattungen sind in Deutschland in den Küstenmeeren der Ostsee und der Nordsee möglich. Grundsätzlich ist die Bestattung in allen Meeresgewässern gesetzlich erlaubt. So ist es auch an Häfen vor Holland, dem Mittelmeer und anderen Weltmeeren möglich. Die Seebestattung in Binnengewässern ist hingegen untersagt. Grundsätzlich müssen Sie eine Seebestattung beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg beantragen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt, hat bestimmte Gebiete der Nord und Ostsee, bereits als Seefriedhöfe gekennzeichnet. Nur an diesen Positionen darf die Urne niedergelassen werden. Dieser Ort muss drei Seemeilen von der Küstenregion entfernt sein.

Hier finden Sie eine Liste mit möglichen Abfahrtshäfen:

  • Swinemünde (Usedom)
  • Bansin ( Usedom)
  • Heringsdorf (Usedom)
  • Peenemünde (Usedom)
  • Göhren( Rügen)
  • Sassnitz (Rügen)
  • Warnemünde
  • Wismar
  • Travemünde
  • Kiel
  • Lübeck
  • Hörnum (Sylt)
  • Husum
  • Helgoland
  • Norderney
  • Langeoog
  • Wilhelmshaven

Voraussetzungen für eine Seebestattung

Eine Seebestattung ist nur dann möglich, wenn der Verstorbene zuvor eingeäschert wurde. Die Asche wird in die Seeurne gefüllt und anschließend den Wellen des Meeres übergeben. Eine Seebestattung des Leichnams, ist in Deutschland nicht zulässig. Daher ist eine Seebestattung nur möglich, wenn der Verstorbene zuvor in einem Krematorium eingeäschert wurde.

Des Weiteren benötigen Sie eine Willenserklärung des Verstorbenen. Aus dieser Erklärung muss der Wunsch nach einer Bestattung auf dem Meer hervorgehen. Wenn sich nur die Angehörigen eine Seebestattung wünschen und der Verstorbene dies nicht in seiner Willenserklärung festgehalten hat, haben die Angehörigen leider kein Anrecht darauf. Falls jedoch keine Willenserklärung  vorliegt, können die engsten Angehörigen einen entsprechenden Antrag stellen. Begründen Sie in diesem Antrag, wieso man die verstorbene Person, auf dem Meer beisetzen soll. Argumentieren Sie hier, welchen Bezug der Verstorbene zu Lebzeiten zu dem Meer hatte. Zeigen Sie auf, inwieweit sich die Person gewünscht hätte, am Meeresgrund die letzte Ruhe zu finden.

Es ist sinnvoll bereits zu Lebzeiten eine Bestattungsverfügung zu formulieren. Sichern Sie Ihre Wünsche zusätzlich mit einer Bestattungsvorsorge ab. Auf diese Weise ist dann gewährleistet, dass Sie die gewünschte Seebestattung erhalten.

 

Lesen Sie hier, welche anderen Bestattungsarten es noch gibt und wählen Sie die passende aus.

 

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