Alternative Bestattungsformen

Eine konventionelle Erd- oder Urnenbestattung auf einem Friedhof – dieser Gedanke spricht heute viele Menschen nicht mehr an. So, wie Lebensweisen vielfältiger werden, entwickeln sich auch neue, individuelle Arten, mit Tod und Trauer umzugehen. Der Abschied von einem geliebten Menschen soll so einzigartig und besonders sein wie die verstorbene Person. Andere möchten auch im Tode der Natur oder geliebten Orten nahe sein. Häufig äußern Hinterbliebene den Wunsch, die Asche von geliebten Angehörigen mit nach Hause zu nehmen oder den Elementen zu übergeben.

Individuelle Bestattungswünsche und die deutsche Rechtslage

Dem Wunsch nach einer Bestattung abseits des Friedhofs steht die deutsche Gesetzgebung im Weg: Grundsätzlich besteht die sogenannte Friedhofspflicht, auch Friedhofszwang genannt. Diese Regelung besagt, dass Verstorbene grundsätzlich auf dem Friedhof oder einer vergleichbaren pietätsgewidmeten Fläche (wie einem Friedwald oder einem Bestattungsgebiet auf See) beigesetzt werden müssen. Die eigenständige Verwahrung von Asche durch Hinterbliebene ist nicht erlaubt, auch nicht auf dem Umweg durch eine Kremation im Ausland.

Außerhalb Deutschlands (namentlich in der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und Tschechien) sind die Regelungen vielfach lockerer. Für Bestattungsformen wie die Bergwiesen- oder Flussbestattung ist deshalb der Weg ins Ausland unumgänglich. Andere Bestattungsarten, zum Beispiel die Diamantbestattung, sind auch von Deutschland aus möglich. Die genauen Regelungen in Deutschland variieren von Bundesland zu Bundesland, an einigen Orten sind inzwischen in sehr engen Grenzen einzelne Alternativen erlaubt.

Alternative Bestattung - was ist das?

Als alternative Bestattungsformen werden Bestattungen bezeichnet, die nicht auf einem Friedhof stattfinden. Dazu zählen sogenannte Naturbestattungen, bei denen die Asche der verstorbenen Person in der Natur beigesetzt bzw. verstreut wird, ebenso wie die Diamantbestattung oder die Weltraumbestattung.

Naturbestattungen: Bestattung mit den Elementen

Den Kreislauf des Lebens vollenden und die sterblichen Überreste eines geliebten Menschen der Natur zurückgeben – das ist ein Gedanke hinter den Bestattungsformen, die oft unter dem Begriff „Naturbestattung“ zusammengefasst werden. Beispiele für diese Bestattungsformen sind:

das Verstreuen der Asche auf einer Wiese, auf einem Felsen, im Meer oder einem Bach oder Fluss,
die Luftbestattung, bei der die Asche von einem Heißluftballon, Flugzeug oder Helikopter aus verstreut wird,
die Diamantbestattung, bei der aus einem Teil der Asche ein künstlicher Diamant wird,
die Weltraumbestattung, bei der ein Teil der Asche mit einer Rakete ins Weltall reist.

Weltraumbestattung: Letzte Ruhe in den Weiten des Alls

Eine einzigartige Reise über das Leben hinaus: Diese ungewöhnliche Bestattung bietet das Unternehmen Celestis aus Houston an. Bei einer Weltraumbestattung befördert eine Rakete eine symbolische Menge Asche ins Weltall. Da bei der Weltraumbestattung nur ein kleiner Teil der Asche die Reise ins All antritt, lässt sie sich gut mit anderen Varianten der Feuerbestattung (zum Beispiel einer Seebestattung oder einem konventionellen Urnengrab) kombinieren.

Abschied im kleinen Kreis

Einige Bestattungsarten erlauben nur wenigen Angehörigen, direkt teilzunehmen. Bei der Luftbestattung zum Beispiel haben nur wenige Passagiere im Ballon, Hubschrauber oder Flugzeug Platz. Auch die Reise zu einer Naturbestattung im Ausland ist meist nur für den engsten Familienkreis zu organisieren. Wenn Sie über eine Bestattung im Ausland nachdenken und trotzdem einem größeren Freundes- und Bekanntenkreis die Gelegenheit zum Abschied geben möchten, ist eine Trauerfeier in Berlin vor der Überführung ins Krematorium oder eine individuell gestaltete Gedenkfeier eine sinnvolle Ergänzung.

Nachhaltigkeit bei Feuerbestattungen

Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen im Blick zu haben, ist heute vielen Menschen ein Herzensanliegen – auch bei Bestattungen. Immerhin erzeugt jede Feuerbestattung, die für viele moderne Bestattungsformen die Grundlage ist, einen CO₂-Ausstoß von etwa 60 kg. Bei einer klimaneutralen Bestattung gleichen wir diese Emissionen aus, indem wir Bäume pflanzen, die langfristig die gleiche Menge Kohlendioxid binden und neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen.

Vorsorge für alternative Bestattungen

Wenn Sie für sich selbst über eine alternative Bestattung nachdenken, ist es sinnvoll, diesen Wunsch mit einer entsprechenden Vorsorge abzusichern: einerseits, indem Sie Ihre Wünsche eindeutig dokumentieren, andererseits, indem Sie mit einem Bestattungsvorsorge-Vertrag die Finanzierung sicherstellen. Denn viele dieser Bestattungsarten sind nicht günstig und mit einer Überführung ins Ausland verbunden.

Unser Service rund um alternative Bestattungsarten

Wenn Sie sich für eine alternative Bestattung interessieren, erläutern wir Ihnen in einem ausführlichen Erstgespräch alle Möglichkeiten und nehmen uns Zeit für alle Ihre Fragen. Gemeinsam mit Ihnen gestalten wir einen würdigen und individuellen Abschied. Bei allen Bestattungsarten bieten wir Ihnen ein umfangreiches Servicepaket mit allen Formalitäten, Ab- und Ummeldungen.

Haben Sie Fragen rund um alternative Bestattungen? Möchten Sie eine Bestattung beauftragen? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!