Das Grab ist für Hinterbliebene ein Ort der Erinnerung — seine Pflege und Bepflanzung ist für Trauernde oft ein Teil der Trauerarbeit. Die Grabstelle zu pflegen und ihr mit Pflanzen ein frisches Aussehen zu verleihen, ist ein Ausdruck der Liebe und Verbundenheit.
Wenn das Grau des Winters sich verzieht und die Natur aus dem Winterschlaf erwacht, spüren Sie vielleicht den Wunsch, auch den Gedenkort mit neuer Bepflanzung aufzufrischen. Dieser Artikel gibt Ihnen einen Überblick, wie Sie die Grabbepflanzung im Frühjahr pflegeleicht und dennoch effektvoll gestalten.
Grabbepflanzung im Frühjahr — der Zeitplan fürs Pflanzen
Die Grabbepflanzung im Frühjahr beginnt schon im Februar. Wenn Sie im Herbst Blumenzwiebeln gesetzt haben, können Sie im Vorfrühling Platz dafür schaffen, indem Sie Winterdekoration und Kränze entfernen. So haben frühblühende Pflanzen Raum zum Austreiben. Ab März können Sie zusätzliche Zwiebeln setzen, um Lücken zu schließen, die über den Winter entstanden sind.
Als Alternative bieten sich Pflanzschalen mit vorgezogenen blühenden Pflanzen an. Lücken, die durch das Winterwetter entstanden sind, schließen Sie auf diese Weise schnell und unkompliziert. Mit diesen Pflanzen planen Sie verlässlicher, wann das Grab mit Blüten geschmückt ist.
Blumen für das Grab im Frühling
Die ersten Pflanzen zeigen sich, der Schnee schmilzt, trotzdem müssen Sie noch mit Stürmen und Frost rechnen — der Frühling schiebt optimistischen Plänen in Sachen Pflanzen häufig einen Riegel vor. Mit Pflanzen, denen wechselhaftes Wetter und Kälte viel ausmachen, warten Sie daher am besten bis in den späten Frühling. Als Blumen auf dem Grab im Frühling eignen sich Gewächse, die eine gewisse Resistenz gegen Frost mitbringen.
Ein Klassiker sind für die Grabbepflanzung im Frühjahr Hornveilchen. Als frostbeständige, wintergrüne Pflanze ist es äußerst pflegeleicht; seine Blüten setzen von März bis in den Mai hinein bunte Farbtupfer.
Frühlingshaftes Farbenspiel
Abwechslung und farbenfrohe Blüten von Februar bis in den Frühsommer — das erreichen Sie, indem Sie Pflanzen mit verschiedenen Blütezeiten wählen. Den Anfang machen Frühblüher wie Krokus und Schneeglöckchen, später folgen Pflanzen wie Hornveilchen, Narzissen und Hyazinthen.
Dekoration mit persönlicher Note
Neben Blumen, Kleingehölzen und Stauden eignen sich auch Gegenstände zur Grabgestaltung. Grabkerzen und Laternen kommen besonders in der Dunkelheit zur Geltung; mit Fotos und Statuetten schaffen Sie eine persönliche Verbindung zu den Verstorbenen.
So gestalten Sie die Grabbepflanzung pflegeleicht
Bodendecker: unkrautfreies Grün für das ganze Jahr
Bodendecker sind niedrig wachsende Pflanzen, die sich schnell ausbreiten. Sie sorgen für pflegeleichtes Grün und verdrängen Unkraut. Viele bodendeckende Pflanzen sind zugleich winterhart. Beispiele für Bodendecker sind Efeu, Teppich-Golderdbeeren, Immergrün und Heidekraut. Auch Vergissmeinnicht, die Friedhofspflanze schlechthin, eignen sich als bodendeckende Blume. Sie bezaubern im Frühjahr mit einem dichten blauen Blütenteppich.
Zwiebelpflanzen
Zwiebelpflanzen werden üblicherweise im Herbst gesetzt. In warmen Spätherbstwochen können einige sich bereits zeigen, ihre volle Pracht entfalten sie dann jedoch im Frühjahr. Frühblüher wie Krokus und Schneeglöckchen sind Zwiebelgewächse. Zur gleichen Gattung gehören Tulpen und Narzissen, die um die Osterzeit besonders beliebt sind.
Stauden
Das Grab bepflanzen im Frühling — dazu sind neben Zwiebelpflanzen auch einige winterharte Staudengewächse hervorragend geeignet. Das Gänseblümchen fällt in diese Kategorie, ebenso wie das Vergissmeinnicht.
Pflanzschalen
Gefäße, die mit verschiedenen Pflanzen bestückt werden können, gibt es in zahlreichen Varianten im Gartenfachhandel. Sie erleichtern die Bepflanzung deutlich, zum Beispiel, wenn Sie das Grab mit bereits vorgezogenen Pflanzen verschönern möchten. Pflanzschalen erhalten Sie in verschiedenen Formen: Kompostierbare Schalen aus Papier oder wiederverwendbare Schalen. Pflanzschalen aus Ton bieten länger einen schönen Anblick; sie sind unter dem Gesichtspunkt der Müllvermeidung die beste Wahl. Wichtig ist bei der Auswahl der Pflanzschale eine Drainage im Boden, damit die Pflanzen bei heftigem Regen nicht unter Staunässe leiden. Hochwertige Pflanzerde speichert Wasser, so dass Sie weniger häufig gießen müssen.
Grabbepflanzung — Wechselbepflanzung oder Dauerbepflanzung?
Um ein Grab sinnvoll zu bepflanzen, können Sie zwei Prinzipien nutzen. Bei der Wechselbepflanzung setzen Sie immer wieder neue Pflanzen ein. Im Winter dekorieren sie die Grabstelle mit Deckreisig und Wintergestecken. Eine Dauerbepflanzung besteht aus winterharten, immergrünen Bodendeckern und anderen winterharten Pflanzen, die Jahr für Jahr neu aufblühen, zum Beispiel Zwiebelpflanzen und mehrjährigen Staudengewächsen.
Das sollten Sie bei der Grabbepflanzung berücksichtigen
- Die Bodenbeschaffenheit: Welche Pflanzen gut gedeihen, hängt von den Eigenschaften des Bodens ab. Im Zweifelsfall werten Sie den Boden durch regelmäßiges Düngen oder hochwertige Pflanzerde auf. Pflanzschalen sind eine weitere Möglichkeit, wenn widrige Bodenverhältnisse Ihren Ideen für die Grabbepflanzung im Weg stehen.
- Sonnige oder schattige Lage: Liegt die Grabstelle an einem schattigen Platz, können sich sonnenhungrige Pflanzen nicht gut entfalten. Umgekehrt verkümmern schattenliebende Pflanzen, wenn sie dauernd intensiver Sonne ausgesetzt sind.
- Das örtliche Klima: Harte Winter in Höhenlagen, regenreiche Perioden im Frühjahr oder heiße, trockene Sommer — eine Bepflanzung, die darauf abgestimmt ist, macht auch bei widrigen Verhältnissen einen schönen Eindruck.
- Die Wünsche der verstorbenen Person: Wenn Ihr Vater sich besonders an blauen Blüten freute, bieten sich Blumen für sein Grab im Frühling in dieser Farbe an. Ihre beste Freundin liebte starke Kontraste? Dann eignen sich Pflanzen, die in verschiedenen Farben blühen. So spiegeln sie die Persönlichkeit geliebter Menschen mit Blumen wider.
- Ihren eigenen Geschmack — schließlich wollen auch Sie als Hinterbliebene sich am Anblick der Grabstelle freuen.
- Der Pflegeaufwand: Haben Sie dauerhaft die Zeit, sich alle paar Tage um die Grabstelle zu kümmern? Eine pflegeleichte Grabbepflanzung sieht auch dann gut aus, wenn Sie einmal vorübergehend wenig Zeit für die Pflege haben.
Geeignete Pflanzen für die Grabstelle
Eine Grabstelle umfasst besonders bei Urnengräbern eine recht kleine Fläche. Die Pflanzen dürfen nicht so hoch wachsen, dass sie den Grabstein verdecken — es sind also niedrig wachsende Blumen und Bodendecker gefragt. Für eine kleine Grabstelle empfehlen sich Pflanzen mit kleineren Blättern, großblättrige Gewächse dürfen eher große Gräber schmücken.
Grabstelle bepflanzen: der richtige Zeitpunkt
Bis Sie eine Grabstelle endgültig bepflanzen können, ist ein wenig Geduld gefragt. Bei einer Erdbestattung ist der richtige Zeitpunkt, wenn der Grabstein gesetzt ist. Das ist in der Regel etwa sechs Monate nach der Beisetzung der Fall. So lange benötigt die Erde, um sich ausreichend zu setzen. In der Zwischenzeit kann das Grab mit einer vorläufigen Bepflanzung, zum Beispiel mit Stiefmütterchen, verschönert werden.
Service rund um die Grabbepflanzung
Wenn Sie sich nicht selbst um die Bepflanzung und Pflege einer Grabstelle kümmern möchten oder können, wenden Sie sich an die örtliche Friedhofsgärtnerei. Gegen eine Gebühr übernimmt diese die Pflege der Grabstelle für Sie.
Wenn Sie uns mit einer Bestattung beauftragt haben, übernehmen wir auf Wunsch die Neubepflanzung der Grabstelle für Sie.
Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!