In einer Zeit, in der die moderne Medizin immer weiter voranschreitet und die Lebenserwartung stetig steigt, bleibt die Frage nach einem möglichen Lebensende ein wichtiges Thema. Der Begriff „Hospiz“ steht dabei für einen Ort und eine Philosophie, die das Sterben als Teil des Lebens akzeptieren und den betroffenen Menschen sowie ihren Angehörigen Unterstützung und Geborgenheit bieten.
Was ist ein Hospiz?
Ein Hospiz ist eine Einrichtung, die sich auf die Betreuung von unheilbar kranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase spezialisiert hat. Anders als in Krankenhäusern, wo oft die Heilung im Vordergrund steht, liegt der Schwerpunkt im Hospiz auf der Linderung von Schmerzen und Beschwerden. Zeitgleich legt man das Augenmerk auf die emotionale und spirituelle Unterstützung der Patienten. Das Ziel ist es, den Betroffenen ein möglichst selbstbestimmtes und würdevolles Leben bis zum Ende zu ermöglichen.
Das Leben im Hospiz ist geprägt von einer Atmosphäre der Geborgenheit und des Verständnisses. Die Patienten können ihre Tage nach ihren Wünschen gestalten, sei es durch Gespräche, kreatives Gestalten, Musik oder einfach nur durch das Genießen der Ruhe. Die Betreuung ist individuell und richtet sich nach den Bedürfnissen und Wünschen jedes Einzelnen.
Ambulante Hospiz-Hilfe
In vielen Städten sind die Einrichtungen, die für den Hospiz-Dienst zur Verfügung stehen ausgebucht. Die Wartelisten sind lang und nicht jeder Patient schafft es vor seinem Ableben in eine solche Einrichtung. Alternativ haben sich neben den stationären Hospizdiensten, ambulante Einrichtungen gebildet. Sie ermöglichen es, den Menschen in ihrer gewohnten Umgebung zu verweilen und dort ihre letzten Stunden zu verbringen. Diese Dienste bieten ähnliche Unterstützung wie stationäre Hospize und arbeiten mit Hausärzten und Pflegediensten zusammen. In der Gesellschaft spielen solchen Unterstützungsangebote eine enorm wichtige Rolle, da sie einen Ort bieten, an dem Menschen in Ruhe und Würde sterben können.
Die Hospiz-Prinzipien, die in allen Häusern gelten
In allen Hospiz-Häusern gilt immer die gleiche Philosophie, welche in der Basis aus fünf Punkten besteht und dem Patienten ein würdevolles Ende ermöglichen soll. Eingebunden in dieses System ist die ganzheitliche Pflege. Die Betreuung umfasst nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung.
Ein zentrales Ziel ist die effektive Schmerztherapie und die Linderung anderer belastender Symptome. Zusätzlich wird die Selbstbestimmung eines Menschen als zentraler Bestandteil der Philosophie angesehen. Die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten stehen im Mittelpunkt. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen und der Patient behält so weit wie möglich die Kontrolle über sein Leben. Auch die Familie und Freunde der Patienten werden in die Betreuung einbezogen und erhalten Unterstützung und Beratung.
Um diese Aspekte umzusetzen und durchführen zu können, besteht das Team eines Hospiz aus:
- Ärzte und Pflegekräfte
- Psychologen und Sozialarbeiter
- Seelsorger
- Ehrenamtliche Helfer
Was sind die Hauptunterschiede zwischen einem Hospiz und einer Klinik?
Hospize sind speziell auf die ganzheitliche Betreuung und Sterbebegleitung unheilbar kranker Menschen in ihrer letzten Lebensphase ausgerichtet. Krankenhäuser zielen primär auf Heilung und Behandlung ab. Das Hospiz bietet eine ruhige, familiäre und würdevolle Umgebung mit hoher Privatsphäre. Diese kann in einer viel belebten Klinik nicht geboten werden.
In Hospizen steht die ganzheitliche Betreuung der Sterbenden im Mittelpunkt – körperlich, psychisch, sozial und spirituell. Krankenhäuser fokussieren sich primär auf die medizinische Behandlung. Was wohl den größten Unterschied der beiden Einrichtungen ausmacht.