Särge
Welcher Sarg zu welcher Bestattung?
Ob Erdbestattung oder Feuerbestattung – zu jeder Bestattung gehört in Deutschland ein Sarg. Särge kommen bei der Überführung und Aufbahrung zum Einsatz; sie sind ein unverzichtbarer Gegenstand, wenn es um den würdevollen Umgang mit Verstorbenen geht. Zur Kremation bei der Feuerbestattung wird ein Sarg verwendet, und bei der Erdbestattung spielt er natürlich eine zentrale Rolle.
Im Folgenden lesen Sie einen Überblick über die verschiedenen Arten von Särgen und die Sargformen, die Ihnen zur Auswahl stehen. Auch wenn Sie ungewöhnliche Wünsche haben, lassen sich heute viele davon umsetzen.
Särge für Erdbestattungen
Bei der Trauerfeier für eine Erdbestattung steht der Sarg im Mittelpunkt. Dementsprechend wichtig ist eine geschmackvolle Gestaltung. Die Bandbreite für die Gestaltung des Erdsarges reicht vom schlichten Sarg aus unbehandeltem Kiefernholz bis zum aufwändig verzierten, repräsentativen Sarg aus geöltem Eichenholz.
Sargformen
Die üblichsten Varianten für die Form des Sargs sind:
- Truhensarg: Die einfache Quaderform ist sozusagen die Urform des Sargs.
- Sarg in Hausdachform: Bei dieser Form neigen sich die Seiten wie bei einem Hausdach schräg nach oben und unten.
- Kuppelsarg: Eine Variante des Truhensargs mit kuppelförmig gerundetem Deckel.
- Italienischer Sarg, auch Körperformsarg genannt: Hier verjüngt sich der Sarg von der Schulter aus zum Fußende und zum Kopfende; der Sarg hat eine schmale Sechseckform.
Särge in Sondergrößen
Für manche Verstorbene (z.B. größer als 1,90m) bieten herkömmliche Särge nicht genug Platz. Hier kommen Särge in Überbreite oder Überlänge zum Einsatz.
Material und Gestaltung
Särge für Erdbestattungen müssen in Deutschland biologisch abbaubar sein. Holz ist daher das Material der Wahl. Ein wesentlicher Faktor für die Ausstrahlung eines Sargs ist die Wahl der Holzart. Für preiswerte, einfache Särge bieten sich Nadelhölzer wie Fichten- odern Kiefernholz an. Hochwertigere Särge bestehen aus Laubbaumhölzern wie Esche, Eiche, Nussbaum oder Magnolienholz.
Weitere Möglichkeiten zur Gestaltung des Sargs bietet das Finish: Das Holz kann naturbelassen bleiben, mit Beize behandelt oder mit Holzöl veredelt werden.
Sargausstattung
Für einen respektvollen Umgang mit Verstorbenen ist jeder Sarg mit einer Innenausstattung versehen. Dazu gehören eine Sargmatratze aus Linon oder Vlies, Kissen und Decke sowie ein passender Sargausschlag. Baumwolle oder Leinen kommen bei einfacher Ausstattung zum Einsatz. Hochwertige Särge sind häufig mit einer anspruchsvolleren Innenausstattung, zum Beispiel aus Satin, Samt oder Seide, versehen.
Krematoriumssärge
Auch für die Feuerbestattung ist in Deutschland ein Sarg vorgeschrieben. Einäscherungssärge, auch Kremationssärge genannt, verzichten auf Beschläge, Füße und die Zierelemente, die bei Särgen für Erdbestattungen üblich sind. Sie bestehen häufig aus Kiefernholz.
Eine sehr preisgünstige Möglichkeit ist ein Kremationssarg aus Lignoboard, einem Holzverbundstoff, der aus sauberen Resten aus der Holzproduktion und hergestellt wird. Der Lignoboard-Sarg wird in Berlin gefertigt, das Material wird in Brandenburg produziert. Damit ist er eine umweltfreundliche, regional hergestellte Option.
Särge individuell gestalten
Viele Angehörige suchen heute neue, kreative Wege, mit der Trauer umzugehen. Das macht auch vor dem Sarg nicht halt: Gemeinsam mit Familie und Freundeskreis einen Sarg aus naturbelassenem Holz zu bemalen, ist eine besonders persönliche, liebevolle Art der Abschiednahme. Eine andere Möglichkeit für einen besonderen Abschied ist das Lackieren des Sarges in einer bestimmten Farbe. Was hat den Verstorbenen ausgemacht? Ist es sein blaues Auto gewesen, welches er stets gepflegt und gehegt hat oder waren es die außergewöhnlichen Möbel zu Hause? Hierbei und bei der Gestaltung des Sargs sind mittlerweile der Kreativität kaum Grenzen gesetzt.
Häufige Fragen zu Särgen
Wie teuer ein Sarg ist, richtet sich nach der Art des Sarges und der Ausführung. Ein einfacher Kremationssarg aus Holzverbundstoff kostet etwa 550€. Die Kosten für einen einfachen Erdbestattungssarg aus unbehandelter Kiefer liegen bei 1.449€; ein Eichensarg mit hochwertiger Ausstattung kostet bis zu 3.500€.
Der Kremationssarg sorgt für eine würdevolle, gleichmäßige und sichere Verbrennung des Leichnams und ist in deutschen Krematorien verpflichtend. Er dient zugleich als Brennmaterial. Ohne hölzernen Sarg, zum Beispiel bei einem Zellulosesarg, muss für die Kremation mehr Erdgas verwendet werden.
In Deutschland herrscht bei allen Bestattungen eine Sargpflicht. Ausnahmen davon werden nur unter strengen Voraussetzungen für islamische Bestattungen genehmigt; für diese Bestattungen muss zum Beispiel ein eigens ausgewiesenes Gräberfeld vorhanden sein. Auch bei diesen Beisetzungen wird für den Transport bis zur Grabstelle ein Sarg verwendet. Die eigentliche Beisetzung erfolgt dann in einem Leinentuch.